Neujahrsempfang mit Wolfgang Kubicki

Der große Saal der Handwerkskammer Lübeck war beim diesjährigen Neujahrsempfang mit knapp 200 Gästen bis auf den letzten Platz gefüllt. Kreishandwerksmeister Carsten Groth verwies zu Beginn seiner Rede noch einmal auf die gute Auftragslage und die prima Stimmung im Lübecker Handwerk. Die Auftragsbücher waren im abgelaufenen Jahr sehr gut gefüllt und alles deutet darauf hin das auch 2015 wieder gut laufen wird. „Jammern ist im Moment wirklich nicht angebracht,“ so Groth vor den Gästen aus Handwerk, Verwaltung, Wirtschaft, Banken, Versicherungen, Schulen und Berufsschulen, der Innungsvorstände, Politik, Polizei und der Bundeswehr. Auf jeden Fall besteht nach seinen Worten nach wie vor ein Handlungsbedarf bei der Bekämpfung des anstehenden Facharbeitermangels, der aus den im Moment teilweise schon fehlenden Auszubildenden herrührt. In den kommenden Jahren wird es nach seiner Auffassung besonders wichtig sein, die Schülerinnen und Schüler für eine Lehre im Handwerk zu gewinnen. Die Imagekampagne des Handwerks ist ein wichtiger Bestandteil des Weges dahin.

 

 

 

Der Präsident der Handwerkskammer Lübeck, Günther Stapelfeldt, wies in seinem Neujahrsgruß noch einmal besonders auf die Beibehaltung der Meisterpflicht in der Bundesrepublik Deutschland hin. Auch er bat, genau wie Kreishandwerksmeister Groth, den Festredner dafür Sorge zu tragen, das die EU – Bürokratie das Erfolgmodell Meisterpflicht in Deutschland nicht zerredet und in Frage stellt. Meisterqualifikation und die dafür notwendige Ausbildung haben sich in Deutschland seit Jahrhunderten bewährt. Nur gut ausgebildete Meister sind im Stande, ihre Betriebe ordnungsgemäß zu führen und ihren Berufsnachwuchs auszubilden. Ganz unabhängig davon ist die fachliche Qualität der deutschen Meisterbetriebe EU - weit unumstritten spitzenklasse.

Der erste stellvertretende Stadtprädsident Klaus Puschaddel überbrachte die Grüße der Bürgerschaft und der Hansestadt Lübeck. Auch Herr Puschaddel hob noch einmal die Bedeutung des Lübecker Handwerks und seiner Betriebe für die Wirtschaft der Stadt hervor.

Wolfgang Kubicki erläuterte als Hauptredner des Abends seine Politikvorstellungen für Schleswig Holstein. Dabei ging er über die Infrastruktur, die Kulturpolitik und die Schulpolitik auf die Wirtschaftspolitik des Landes ein. Hohe bürokratische Hemmnisse, investitionsfeindliche
Wirtschaftspolitik und teilweise aberwitzige Zukunftsprojekte der Küstenkoalition stoßen nach seiner Auffassung immer mehr auf den Widerstand der Bürgerinnen und Bürger. Fledermausschutz geht teilweise vor der Umsetzung wichtiger Infrastrukturprojekte wie dem Weiterbau der A 20. Andere Verkehrsprojekte werden zu spät oder vermutlich überhaupt nicht mehr fertig. Dafür bewirbt sich das Land für die Olympischen Spiele und das obwohl man kurz vor dem Verkehrsinfarkt steht bzw. sich unsere Straßen derzeit unter unseren Füßen zerlegen. In der Bildungspolitik werden derzeit mehr Theoretiker als Praktiker ausgebildet. Derzeit sind wohl mehr Sozialwissenschaftler verfügbar als zum Beispiel Elektriker oder Informationstechniker. Nach seinen Worten wollen heute mehr als die Hälfte der Schulabgänger Abitur machen. Ein Umstand der ihm in der derzeitigen Bildungspolitik sehr zu denken gibt.

Nach einem gehörigen politischen „Rund  - um - Schlag“ verabschiedeten die Teilnehmer des Neujahrsempfanges den Landtagsabgeordneten mit Minuten langem Applaus.

Der nächste Neujahrsempfang ist für 15.01.2016 geplant.

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